Page 29 - Freiwilligenagentur im Landkreis Regensburg - Individuelles Vereinscoaching
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2.5 Workshop
„Aufgaben verteilen“
In Vereinen gibt es immer zentrale Persönlichkeiten, lösen könnten und nach und nach zu einem leben-
die sich mühen, den Verein lebendig zu halten. Sie digen Verein mit vielen aktiven Mitgliedern werden
stemmen die gesamte Arbeit, organisieren die würden:
Vereins aktivitäten, sorgen für Information und Kom- • Wie sähe dann unser Verein in zwei Jahren aus?
munikation. Sie wissen alles, was es zu wissen gibt, - Bild malen, Collage erstellen, Netzwerk zeichnen
damit der Verein rund ums Jahr dort präsent ist, wo • Woran würden wir konkret merken, dass es für
er präsent sein soll. Menschen im Ort identifizieren alle Aufgaben im Verein ausreichend Personen
mit diesen Personen oft den gesamten Verein. Diese gibt?
Personen gehören zu Recht gefeiert!!! - Brainstorming / Flipchart
Und: Sie gehören entlastet! Denn bei aller Liebe zum • Was würden unsere Mitglieder und unsere Gäste
Verein, wirkt sich der oft als selbstverständlich ange- über uns sagen?
sehene Einsatz auf Dauer belastend und demotivie- - Zitate, gewünschte Rückmeldungen erfinden
rend aus – bis hin zum Burnout der oder des Betrof- • Was würde jede/r von uns dann genau anders tun?
fenen. Vereinsarbeit ist eine Freizeitbeschäftigung, - Kopfstandtechnik
die Spaß machen und Sinn stiften soll und vor allem • Und wie würde ich mich ganz persönlich dann im
Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Verein fühlen? Was würde ich dadurch gewinnen?
Fertigkeiten vereint. - Einzelarbeit
Vereine im Sinne einer lebendigen Gemeinschaft ver- • Wie hoch ist auf einer Skala von 1 bis 10 unsere
tun also auch Wachstums- und Entwicklungs chancen, Motivation, Zeit und Energie aufzuwenden, um
wenn Vereinsaktivitäten immer von den gleichen die ersten Schritte in Richtung lebendiger Verein
Personen getragen werden. Neue Ideen, Herange- zu gehen?
hensweisen und Möglichkeiten können von immer
denselben Menschen gar nicht gedacht werden. Diese Fragen werden gemeinsam, in kleineren Grup-
Aber: Es erfordert von Vereinsseite Mut, auch mal pen und alleine Schritt für Schritt bearbeitet.
andere mitmachen zu lassen und neue Impulse zuzu-
lassen. Wie kann´s also gehen?
Praxistipp: Eine nicht zu unterschätzende Heraus-
Initiatoren des Prozesses sind die „Allzeit-Aktiven“. forderung auf dem Weg, die im Verein anfallenden
Sie entwerfen in einem ersten Schritt gemeinsam Aufgaben (besser) zu verteilen, besteht darin,
eine Vision eines von vielen Engagierten getragenen sie wirklich abzugeben und das Vertrauen zu
Vereins.
haben, dass sie – wenn auch wahrscheinlich etwas
anders – gut gelöst werden. Wie im Berufsleben,
Baustein 1: Unser lebendiger Verein im Jahr sollten Aufgaben vollständig und richtig delegiert
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werden. Alternativ bietet es sich an, Aufgaben
Zum Auftakt eines kurzen Workshops stellen sich die zunächst im Tandem oder in kleinen Gruppen zu
Personen die Frage: „Wenn wir die derzeit herrschen- erledigen. Diese Variante ist zugleich motivierend,
den Probleme, Herausforderungen, Frusterlebnisse weil etwas in Gemeinschaft geschieht.
und Aufgaben in den nächsten Wochen wirklich gut
Workshop Aufgaben verteilen 29